NEUIGKEITEN AUS DER ZAHNMEDIZIN
Was hat das alles nur mit Zahnmedizin und Prophylaxe zu tun?
Herz-Kreislauf-Probleme Eine Parodontitis (Zahnbettentzündung) erhöht das Risiko für Gefässveränderungen. Damit steigt die Gefahr von lebensbedrohlichen Herz- und Kreislaufproblemen. Schuld daran sind erhöhte Entzündungswerte im Blut. Über die Blutbahn können Parodontitis-Bakterien und ihre Entzündungsbotenstoffe im ganzen Körper zirkulieren. Sie können Gefässe verengen und so bewirken, dass die Durchblutung gestört und Arterien verstopft werden. Das Blut verklumpt und gerinnt schneller. Dadurch steigt das Risiko für einen Herzinfarkt. Mit einer schweren Parodontitis erhöht sich auch die Gefahr eines Schlaganfalls um das Zwei- bis Dreifache. Dies ist vor allem bei Männern über 60 Jahren der Fall. Neben Parodontitis-Bakterien können auch andere Krankheitserreger über die Mundschleimhaut ins Blut gelangen. Dieser Prozess wird Bakteriämie genannt und ist die Hauptursache für Entzündungen der Herzinnenhaut (Endokarditis). Mundpflege senkt Risiko Eine sorgfältige Karies- und Parodontitis-Prophylaxe kann verhindern, dass aggressive Bakterien über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen: Täglich mit einer Zahnbürste und Zahnpasta die Bakterienbeläge auf den Zähnen entfernen, auf eine zucker- und säurearme Ernährung achten und allenfalls eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um das Plaque-Wachstum zusätzlich zu hemmen. Patienten mit Herzfehlern sollten das zahnmedizinische Praxisteam über die Erkrankung in Kenntnis setzen. Atemwegserkrankungen Erkrankungen im Mundraum und eine schlechte Mundhygiene erhöhen das Risiko für Atemwegserkrankungen. Die Keime im Mund werden in den Rachen und die Lunge eingeatmet. Bei einem geschwächten Immunsystem (beispielsweise bei älteren Personen und Kindern) können sie dort eine Lungenentzündung, Bronchitis oder gar ein Lungenemphysem (eine krankhafte Überblähung der Lunge) auslösen. Vor allem Gingivitis- und Parodontitis-Bakterien gelten als gefährlich. Umgekehrt weisen Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen oft eine schlechtere Mundhygiene, mehr Zahnstein und mehr erkrankte Zähne auf als gesunde Menschen. Raucherinnen und Raucher haben ein doppelt erhöhtes Risiko für eine Infektion der Atemwege: Zigarettenrauch schränkt erstens die Lungenfunktion ein, zweitens steigt durch das Rauchen auch die Gefahr, an Parodontitis (Zahnbettentzündung) zu erkranken. Wenn Schadstoffe wie Staub oder Gase in die Lunge gelangen, schädigen sie das Immunsystem und die Fähigkeit der Lunge, sich selbst zu reinigen. Eine gute Mundhygiene schützt Eine sorgfältigen Karies- und Parodontitis-Prophylaxe verringert das Risiko einer Atemwegserkrankung: Täglich mit einer Zahnbürste und Zahnpasta die Bakterienbeläge auf den Zähnen entfernen, auf eine zucker- und säurearme Ernährung achten und allenfalls eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um das Plaque-Wachstum zusätzlich zu hemmen. Gelenkentzündung Wie bei der Parodontitis (Zahnbettentzündung) werden bei rheumatischen Erkrankungen Knorpel und Knochen abgebaut. Patienten mit Parodontitis haben ein bis zu 8-mal höheres Risiko, auch an rheumatoider Arthritis (RA) zu erkranken. Nach den Gründen für diesen Zusammenhang wird intensiv geforscht. So konnte gezeigt werden, dass im Mundraum von Rheumatikern vermehrt Bakterien der Familie Prevotella vorkommen. Diese gelten als wichtige Auslöser von Parodontitis. Rheumatiker leiden vermutlich deshalb oft bereits früh an einer schweren Form der Zahnbettentzündung. Das Parodontitis-Bakterium P. gingivalis bildet zudem ein Enzym, das die körpereigene Aminosäure Arginin in das körperfremde Citrullin umwandelt. Das Immunsystem reagiert in der Folge mit Antikörpern auf den vermeintlichen Eindringling. Diese Antikörper sind auch ein Symptom der rheumatoiden Arthritis und verschlimmern deswegen die Erkrankung. Es ist möglich, dass sich Parodontitis-Bakterien an künstlichen Gelenken ansammeln und dort weitere Entzündungen verursachen. Parodontitis und Rheuma parallel behandeln Eine Behandlung der Parodontitis kann zu einer Verbesserung der Arthritis-Symptome führen. Wenn die Infektionen im Mundraum behandelt und die Zahnfleischtaschen gereinigt werden, können die Entzündungswerte im Blut der Patienten sinken. Auch die Schwellung der Gelenke nimmt ab, ebenso wie die Schmerzen und die Steifheit der Gelenke am Morgen. Parodontitis und Rheuma müssen daher parallel behandelt werden. Das zahnmedizinische Praxisteam sollte über die Rheumaerkrankung informiert und in die Therapie miteinbezogen werden. Eine sogfältige Karies- und Parodontitis-Prophylaxe beugt auch Gelenkentzündungen vor: Täglich mit einer Zahnbürste und Zahnpasta die Bakterienbeläge auf den Zähnen entfernen, auf eine zucker- und säurearme Ernährung achten und allenfalls eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um das Plaque-Wachstum zusätzlich zu hemmen. Blutzuckerspiegel/Diabetes Eine Parodontitis (Zahnbettentzündung) beeinflusst chronische Stoffwechselerkrankungen mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Diabetes). Bei Diabetesbetroffenen besteht ein Mangel an Insulin, das den Zuckergehalt im Blut reguliert, oder eine sogenannte Insulinresistenz. Wird Diabetes zu spät erkannt oder nicht behandelt, kann dies zu Folgeerkrankungen und Komplikationen oder gar zum Tod führen. In Folge von Diabetes können Menschen beispielsweise erblinden oder einen Herzinfarkt erleiden. Um solche Komplikationen zu vermeiden, sollten Diabetikerinnen und Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel regulieren – zum Beispiel mit gesunder Ernährung, Bewegung und einer ärztlich verordneten, individuellen Medikation. Eine Parodontitis erschwert diese Regulierung: Die Entzündungsherde im Mund tragen dazu bei, dass die Zellen weniger auf das Insulin ansprechen und so zu wenig auf den Zuckergehalt im Blut wirken. Umgekehrt beeinflusst Diabetes die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch. Diabetikerinnen und Diabetiker sind anfälliger für bakterielle Infektionen als gesunde Menschen - sie haben mehr Entzündungsbotenstoffe im Blut. Ihr Immunsystem ist oft geschwächt und Bakterien im Mund können sich stark vermehren: sie haben ein höheres Risiko für Parodontitis und Karies als gesunde Menschen. Diabetikerinnen und Diabetiker, die ihren Zuckerspiegel nicht regulieren, leiden sehr oft an einer Parodontitis. Hingegen haben jene Diabetiker, die ihren Zuckerspiegel gut kontrollieren, kaum ein höheres Parodontitis-Risiko als Gesunde. Mundpflege bei Diabetes Ohne Zahn- und Zahnfleischerkrankungen lässt sich der Blutzuckerspiegel besser regulieren. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Prophylaxe: Täglich mit einer Zahnbürste und Zahnpasta die Bakterienbeläge auf den Zähnen entfernen, auf eine zucker- und säurearme Ernährung achten und allenfalls eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um das Plaque-Wachstum zusätzlich zu hemmen. Hohe Blutzuckerwerte und Medikamente können zu Mundtrockenheit und so zu einem erhöhten Karies- und Gingivitisrisiko führen. Indem sie viel Wasser trinken oder zuckerfreie Kaugummis kauen, können Diabetikerinnen und Diabetiker die Mundschleimhaut befeuchten und den Speichelfluss anregen. Wer an Diabetes leidet, sollte das zahnmedizinische Praxisteam darüber informieren: Diabetikerinnen und Diabetiker leiden häufig an Wundheilungsstörungen, beispielsweise wenn ein Zahn gezogen wird oder ein Abszess vorliegt. Leidet ein Patient unter Diabetes, ist dies nicht nur entscheidend für die zahnmedizinische Diagnose, sondern auch für die Behandlung und Therapie. Eine erfolgreiche Parodontitis-Therapie und regelmässige Kontrollbesuche in der zahnmedizinischen Praxis verbessern die Möglichkeit, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Quelle: www.mundgesund.ch Eine Initiative der Schweizerischen Zahnätzte Gesellschaft (SSO) Swiss Dental Hygenists |
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